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Montag, 30. September 2013

Lykke Li im Fräulein Magazine

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Man verliebt sich nicht mehr intensiv, je älter man wird?
Ich glaube schon. Es geht eher darum, ob mir ein Partner ein gutes Gefühl gibt. Ob man mit ihm glücklich ist, sich ruhig und sicher fühlt. Wenn ich früher verliebt war, dann konnte ich nicht schlafen und essen. Ich wäre vor Liebe fast verrückt geworden. Ich hätte für ihn sterben wollen. Ich bezweifle, dass solche Gefühle zurückkehren.

Glauben Sie, dass diese Ernüchterung zwangsläufig kommt? Dass es uns allen so geht?
Ja, ich glaube schon. Irgendwann hat man all die Höhen und Tiefen miterlebt, die die Liebe mit sich bringt. Diese überwältigenden Gefühle, die Verblendung, die Obsession. Auf Dauer kann man ja so nicht leben. An einem bestimmten Punkt war mein Liebeskummer so heftig, dass mir nicht klar war, wir ich jemals darüber wegkommen soll.

Meinen Sie, man kann sich vollständig entlieben? Liebt man eine Person, die man mal geliebt hat, nicht immer ein bisschen weiter? 
Ich war so verliebt, dass ich jederzeit bereit war, über den Ozean zu fliegen, um bei ihm zu sein. Egal wo ich mich aufgehalten habe und was ich gemacht habe. Aber unsere Beziehung hat nicht funktioniert. Er war nicht bereit. Menschen, die starke kreative Ambitionen haben, geben für eine Beziehung nicht so schnell ihre Karriere auf. Ich weiß nicht, was passieren würde, wenn ich ihn Wiedersehen würde. Für mich ist diese Liebe nie gestorben. Ich habe vor kurzem eine Dokumentation gesehen, in der ein alter Mann sagte, dass er nie das Mädchen vergessen habe, das er mit 19 geliebt hat. Er war 60 Jahre mit einer anderen Frau verheiratet. Aber er sagt, dass die, die er mit 19 getroffen habe, die Frau wäre, an die er denken würde, wenn er stürbe. Sie war die Liebe seines Lebens.

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